Programm

 
Fr. 2 Dezember
19:30 Empfang und Eröffnung
21:00 Der Jünger
00:00 Aftershowparty mit DJ Rock

Sa. 3 Dezember

SO. 4 Dezember
15:00 -17:00  Kurzfilmwettbewerb

MO. 5 Dezember
19:45 The Event
21:15 Das Paradies

Di. 6 Dezember



Im Strahl der Sonne

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Filmrubrik „Dokumentarfilme“

(V Luchah Solnza)

Deutschland/Nordkorea/Russland/Tschechien 2015, 106 мин, korianische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Dokumentarfilm
Regisseur - Vitalij Manskij
Darsteller: Zin-mi, Hye-young, Oh Kyung, Vhoi Seong Min, Su-jeong Lim, Soo-yeong.

„Nordkorea ist das schönste Land der Welt!“, „Die glücklichsten Menschen leben in Nordkorea!“ dröhnt täglich aus den Lautsprechern der Hauptstadt Pjöngjang. Die 8-Jährige Zin-mi bekommt von Eltern, Erwachsenen und Medien immer wieder eingebläut, wie schön das Leben in Nordkorea sei, ohne je eine Alternative erlebt oder gesehen zu haben. Da ist es kein Wunder, dass das kleine Mädchen, wie es sich gehört, den großen Führer Kim Jong-un bewundert. Die kleine Zin-mi ist ein Beispiel für zahlreiche Nordkoreaner, die von klein auf zum perfekten „sozialistischen“ Menschen erzogen werden, der dem Staat und dem „Führer“ bedingungslos dienen soll. Kim Jong-un und seine Vorgänger werden zur sprichwörtlichen Sonne, um die sich das Leben der Menschen in Nordkorea dreht. Der russisch-ukrainische Regisseur Vitalij Manskij begleitet ein Jahr lang das kleine Mädchen und ihre Familie. Dabei zeigt er, einen wichtigen Moment in ihrem Leben: Die Aufnahme bei den Jungpionieren, die zahlreiche Festlichkeiten und staatliche Rituale mit sich bringt. Für seinen Film hatte Vitalij Manskij zwar eine offizielle Drehgenehmigung, die Behörden suchten jedoch die Drehorte und Interviewpartner aus. Außerdem brachte das Regime Aufpasser zum Set und inszenierte sogar einzelne Szenen für den Film selbst. Diese Inszenierungen zeigen die idealisierte Version, die das unbarmherzige System von sich selbst zeigen will. Der Regisseur verweigert sich jedoch dieser Perspektive und schweift mit seiner Kamera immer wieder von den offiziellen Darstellungen ab. In heimlichen Aufnahmen wird das tatsächliche öffentliche Leben in Nordkorea eingefangen. Diese Bilder sind alles andere als idyllisch. Dadurch kommentiert der Filmemacher nicht nur die Unmenschlichkeit der Diktatur, sondern zeigt auch, wie die authentischen Menschen hinter ihrer öffentlichen Maske aussehen.
Auszeichnungen: Internationales Dokumentarfilmfestival Jihlava – Bester mittel- und osteuropäischer Dokumentarfilm; Talinn Black Nights Film Festival – Beste Regie, Preis der Jury

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